MATERIAL TRANSLATION

 

 

Rosmarie Lukasser untersucht in ihren Arbeit die Auswirkungen der digitalen Vernetzung. Ausgehend von grafischen Verbindungs- und Netzwerkdarstellungen wie die von Unterseekabelsystemen, Flugrouten, ViP Netzwerken oder Hubs übersetzt Rosmarie Lukasser den digitalen Raum in ihre eigene künstlerische Sprache.

 

Der Mensch als Teil der digitalisierten Welt wird bei Lukasser in Form ihrer Skulpturen Annäherung an “ ...bin im Netz (Generation # 1-2) dargestellt. Die Körperhaltungen der lebensgroßen Figuren aus Gips und Draht sind der Benutzung der digital devices der jeweiligen Generation angepasst und jene Körperteile wie Hände, Ohren und Augen, die für die Benutzung dieser Geräte notwendig sind, detailliert formuliert und mit LEDs markiert, der Rest des Körpers bleibt fragmentarisch. Die eigentlichen Geräte sind nicht vorhanden, jedoch aufgrund der erwähnten Körperhaltung präsent. Die dritte Generation ihrer Figuren ist aus Erde geformt - auf Einladung des internationalen Terra Symposiums in Kikinda, Serbien formulierte die Künstlerin ihre Skulpturen in dem ihr völlig neuen Material.

 

Eine dieser Terrakotta-Figuren bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung, in ihrem Material kraftvoll und originär kauert sie isoliert von den anderen Werken,  jedoch verbunden mit Leuchtkästen, Zeichnungen und  Linolschnitten. Rosmarie Lukasser schafft eine Struktur,  angelehnt an ein skalenfreies Netzwerk, welches auch exemplarisch auf einem ihrer Linolschnitte dargestellt ist. Ein weiterer zeigt unsere Unverbundenheit/Univerbindlichkeit innerhalb der sozialer Netzwerke zum schwarzen Loch. Fasziniert von diesen Ordnungsprinzipien die gleichermaßen kontrolliert und unkontrollierbar zu sein scheinen agiert Rosamarie Lukasser als Beobachterin von Geflechten, Verbindungen und Abhängigkeiten. Ihre Zeichnungen, fast zur Gänze betitelt als Manuskript/Informationsfilter, sind Notizen und Skizzen Lukassers Beobachtungen. Ein immer wiederkehrendes Motiv ist der Vitruvianische Mensch, der in Ihren Zeichnungen nicht in klassischer Manier dem Kreis und Quadrat eingeschrieben ist, sondern in völliger Symbiose mit seinem Laptop oder Smartphone zu einer Mensch-Maschine verschmilzt.

Text Lisa Pehnelt